Ferienhaus-Urlaub ist Krisengewinner

Klarer Gewinner in der Beliebtheit der Urlauber in Zeiten der Wirtschaftskrise sind Ferienwohnungen und Campingplätze. Während die Zahl der Übernachtungen in Hotels um 3% einbrach, konnten Ferienwohnungen und Campingplätze in Deutschland ihre Übernachtungszahlen sogar um 2 % steigern. Ferienhäuser sind damit Gewinner in der Wirtschaftskrise. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden Veröffentlichte Zahlen für den Deutschland-Tourismus im ersten Halbjahr 2009.

Die Auswirkungen der internationalen Wirtschaftskrise sind auch beim Deutschen Tourismus spürbar. Noch sind die Deutschen Reiseweltmeister – aber das Reiseverhalten hat sich verändert. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte für den Zeitraum von Januar bis Juni seine Zahlen zum Gastgewerbe. Das positive zuerst: Im Juni sind die Übernachtungszahlen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. Leider gilt dies nicht für den gesamten Berichtszeitraum: Im Vergleich zum gesamten Zeitraum des Vorjahres sind die Übernachtungszahlen um 7% zurückgegangen. Die Deutschen verbringen ihren Urlaub lieber in Deutschland – hier stieg der Anteil an Übernachtungen. Was weggefallen ist, sind Besucher aus dem Ausland.

Alles in allem verbuchten die Übernachtungsbetriebe wie Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Campingplätze von Januar bis Juni 2009 nur noch 162,6 Millionen Übernachtungen. 86% davon gingen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf deutsche Urlauber. Vom neuen Deutschland-Trend der Urlauber konnten Ferienorte an der Nordsee und Ostsee profitieren, wichtigstes Urlaubsziel in Deutschland bleibt aber Bayern.

Schlimm für die deutschen Gastgeber und Gastronomen sind vor allem die fehlenden Gäste aus dem Ausland. Der mit um die 15% sowieso schon geringe Anteil an ausländischen Gästen stagniert seit Jahren und beschert Deutschland im europäischen Vergleich den letzen Platz in den Statistiken. In einer Studie des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (Tourismusbarometer 2008) wird dem Nachholbedarf des Deutschland-Tourismus ein besonderer Stellenwert zugeordnet. Dieser letzte Platz sei ausbaufähig – zumal andere starke Reiseländer in Europa wie Großbritannien hier Plätze im Mittelfeld einnähmen.